Der Engländer Larry Houghton gehört zweifelsohne zu den besten Customizern seines Landes. Für den Yard-Built-Wettbewerb zeigte er, wie sportlich so eine Yamaha XSR 700 sein kann.

Vize-Weltmeister der Customizer war Larry Houghton, dazu Teilnehmer diverser Biker-Build-Offs. Seine »Son of a Gun«, entstanden in 1500 Arbeitsstunden auf Basis einer 50er-Jahre-BSA, gehört nach wie vor zu einem der besten Custombikes, die je gebaut wurden. Beweisen muss er nichts mehr, er tut es dennoch. Für Yamahas Yard-Built-Series nahm er sich eine XSR 700 vor und das Motto »Back to the Dirt« mehr als ernst. Seine harte Enduro ist zwar nicht das, was wir als unser täglich Custombrot bezeichnen, einen Artikel aber trotzdem allemal wert.

Hoch, luftig, mit Stollenreifen und massiver Schwingenkonstruktion. Aus der Serien-XSR-700 schuf Larry Houghton eine Hard-Enduro, die auf der Straße gut aussieht, aber erst im Gelände zu echter Größe reift

»Tatsächlich fand ich das Motto ziemlich cool, zeitgemäß ist es sowieso, immerhin sind Dirttrack-Rennen angesagt wie lange nicht mehr«, erklärt Larry, der sich die Anleihen für den Aufbau der XSR direkt in der Rennsportgeschichte von Yamaha suchte. Larry stieß auf ein Modell, das zwar nur zwei Jahre gebaut wurde, aber den Enduro-Spirit für ihn perfekt verkörperte. Der Wettbewerbs-Zweitakter IT 490 – übrigens der hubraumstärkste Zweitakter, den Yamaha je gebaut hat – war es dann auch, der ihm passende Teile lieferte. Die Gabel samt 21-Zoll-Rad und Trommelbremse stammt aus der alten Enduro. Und weil das passte, entnahm ihr Larry auch direkt noch das Hinterrad, ebenfalls trommelgebremst, was für den Spaß im Dreck absolut reicht.

Yamaha XSR 700 im Dirtbike-Look der 70er Jahre

Zwar beließ Larry den Brückenrahmen, wie bei den Yard-Built-Regeln vorgegeben, original, setzte aber mit einer massiven Schwinge eigene Zeichen. Die ursprüngliche wurde entfernt, eine neue für die Twin-Shock-Federung konstruiert und gebaut. Die passenden Federbeine kommen von den Experten von Öhlins. Zwischen ihnen verläuft heckseitig die knackige Auspuffanlage, deren zwei Rohre unterm Sitz ohne jegliche Dämpfung auskommen und so ihr Lied doch verdammt laut singen.

Überm selbstgefertigten Entenschnabel-Fender sitzen gleich zwei Scheinwerfer, die doch stark an den früheren Yamaha-Wettbewerbs-Racer HL 500 erinnern

Dass sich Larry vor allem von den Dirtbikes der 70er Jahre inspirieren ließ, wird an der Front sichtbar. Überm selbstgefertigten Entenschnabel-Fender sitzen gleich zwei Scheinwerfer, die doch stark an den früheren Yamaha-Wettbewerbs-Racer HL 500 erinnern, der seinerzeit bei den Baja-Rennen in der mexikanischen Wüste für Furore sorgte. Mit dem kleinen Tank und der schmalen-Sitz-Heck-Kombi ergibt sich so am Ende ein ziemliches perfektes Bild.

»Ich wollte mit dem Bike den MX-Racern der Seventies Tribut zollen«

Dazu tragen auch die Startnummerntafeln und die Lackierung in den traditionellen Yamaha-Rennfarben Gelb und Schwarz bei, die Hauslackierer Alan Boxall übernimmt. »Ich wollte mit dem Bike den MX-Racern der Seventies Tribut zollen«, sagt Larry Houghton. Außerordentlich gut gelungen, wie wir finden.

Info | lamb-engineering.com